13.01.2025
Das Projekt ForFabSat untersucht, wie Automatisierungstechnologien, integrierte
Testverfahren und eine adaptive Satellitenkonstruktion die Serienproduktion von
Kleinstsatelliten effizienter gestalten können. Ziel ist die
Entwicklung und praktische Evaluierung von Fertigungs- und Prüfprozessen, die
eine qualitativ hochwertige und skalierbare Serienproduktion ermöglichen. Durch eine
Analyse der Herstellungsprozesse werden Potenziale für Automatisierung
identifiziert und in eine Forschungsproduktionsanlage überführt, um die
Effizienz und Durchlaufzeiten in der Satellitenfertigung zu optimieren.
Europa hat derzeit begrenzte Produktionskapazitäten für große Megakonstellationen von Kleinstsatelliten. Das Projekt ForFabSat zielt darauf ab, Automatisierungskonzepte aus anderen Industriezweigen auf die Raumfahrtindustrie zu übertragen. Dies soll als Grundlage für eine spätere Serienproduktion von Kleinstsatelliten-Netzwerken dienen.
Dabei ist die in ForFabSat geplante Laborfabrik als Ausgangspunkt für weitere Ausbaustufen zu betrachten. In dieser Phase 1 mit einem angestrebten TRL von 3-5, soll die notwendige Infrastruktur zur Erforschung von Fertigungskonzepten aufgebaut, eine erste Produktionslinie implementeiert werden und erste wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt werden.
Oktober 2022 - Dezember 2024
Implementierte Funktionsmodule.
In Phase 1 wurde wie geplant die notwendige Infrastruktur angeschafft, aufgebaut und in Betrieb genommen und auf Basis dieser Infrastruktur erste wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt. Hierzu zählen neben einer ersten robotergeführten Produktionslinie, Anlagen für das Rapid Prototyping von Subsystemen, Testanlagen für Weltraumumgebungstests und verteilten Lagekontrollsystem-Testanlagen auch eine erste Konzeptionierung eines Multisatellitentestsystems.
Im Bereich der automatisierten Fertigung wurden diverse Funktionsmodule geschaffen, die flexibel für Aufgaben in der Satellitenproduktion eingesetzt werden können. Diese Module sorgen für hohe, gleichbleibende Qualität der Fertigung und ermöglichen einen 24/7 Betrieb. Hierzu zählen:
Hardware-in-the-Loop-Test des Lagekontrollsystems.
Eine präzise Lagekontrolle ist essenziell für Satelliten – von der Ausrichtung der Solarpaneele bis zur punktgenauen Erdbeobachtung und Kommunikation. In ForFabSat wurde ein vernetztes, verteiltes Testsystem implementiert, mit welchem ein modulares ADCS mit Sensoren (Sonnensensoren, Magnetometer, Sternenkamera, GNSS, Inertial-Measurement-Unit) und Aktuatoren (Reaktionsräder, Magnetorquer, Triebwerk) unter simulierten Weltraumbedingungen getestet werden kann. Luftkissenlager ermöglichen reibungsfreie Rotationen, während künstliche Sonne, Helmholtz-Spulenkäfig und Sternenhimmelsimulator realistische Umgebungsbedingungen nachbilden. Hochpräzise Drehtische und mobile Manipulatoren simulieren bis zu sechs Freiheitsgrade. Mit Hilfe eines digital Twins des Satelliten bzw. seiner Subsysteme, können Hardware-in-the-Loop-Tests unter authentischen Bedingungen durchgeführt werden.
Wir freuen uns über Ihr Interesse und beantworten Ihnen weitere Fragen zu diesem zukunftsweisendem Projekt!
Bitte richten Sie sich mit Ihren Anfragen an:
Dieses Projekt wurde aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt als Projektträger betreut.
Florian Leutert, Markus Krauß, Markus Scholz, Klaus Schilling
75th International Astronautical Congress (IAC)
Milan, Italy (2024)
p. IAC-24,D1,2,10,x88746
https://iafastro.directory/iac/archive/browse/IAC-24/D1/2/88746/
Florian Leutert, Markus Krauß, Klaus Schilling
74th International Astronautical Congress (IAC)
Baku, Azerbaijan (2023)
p. IAC-23,D1,3,6,x78976
https://iafastro.directory/iac/archive/browse/IAC-23/D1/3/78976/
Klaus Schilling, Florian Leutert
Luft- und Raufahrt
Ausgabe 2 (2022)
p. 3-37
https://www.dglr.de/informieren/magazin/